Fees Collegeblog

Samstag, April 28, 2007

Inventur

Dies ist meine Mütze
dies ist meine Jacke
hier mein Nagellackentferner
im Kulturbeutel.

Konservenbüchse mit Erbsen
mein Teller, mein Becher mit Rosen darauf
Weichspüler
dies ist mein Brotmesser

dies ist meine Tür
mein Kissen
dies ist mein Lieblingspaar Schuhe
mein Unterwegskaffeebecher.

Im Wäschekorb sind
ein paar wollene Pullover und Socken
und einiges was ich
niemandem verrate.

Mein Schrank
meine Bettdecke
dies ist meine Topfblume
dies ist mein Telefon.

Diesen Bleistift
lieb ich am meisten
Dieses Foto meiner Heimatstadt
dies ist meine Sonnenbrille

Dies ist mein Notizbuch
dies ist mein Teppich
dies ist mein Handtuch
dies ist mein Tesa-Film.

Wer...

"Wer eine kluge, verständige und schöne Frau sucht, sucht nicht eine - sondern drei."
Oscar Wilde

Ballade in U-Dur

Es lebte Herr Kunz von Karfunkel
Mit seiner verrunzelten Kunkel
Auf seinem Schlosse Punkpunkel
In Stille und Sturm.
Seine Lebensgeschichte war dunkel,
Es murmelte manch Gemunkel
Um seinen Turm.
Täglich ließ er sich sehen
Beim Auf- und Niedergehen
In den herrlichen Ulmenalleen
Seines adlichen Guts.
Zuweilen blieb er stehen
Und ließ die Federn wehen
Seines Freiherrnhuts.
Er war just hundert Jahre,
Hatte schneeschlohweiße Haare
Und kam mit sich ins klare:
Ich sterbe nicht.
Weg mit der verfluchten Bahre
Und ähnlicher Leichenware!
Hol sie die Gicht!
Werd ich, neugiertrunken
Ins Gartengras hingesunken,
Entdeckt von dem alten Halunken,
Dann grunzt er plump:
Töw Sumpfhuhn, ick wil di glieks tunken
In den Uhlenpfuhl zu den Unken,
Du schrumpliger Lump.
Einst lag ich im Verstecke
Im Park an der Rosenhecke,
Da kam auf der Ulmenstrecke
Etwas angemufft.
Ich bebe, ich erschrecke:
Ohne Sense kommt mit Geblecke
Der Tod, der Schuft.
Und von der andern Seite,
Mit dem Krückstock als Geleite,
In knurrigem Geschreite,
Kommt auch einer her.
Der sieht nicht in die Weite,
Der sieht nicht in die Breite,
Geht gedankenschwer.
Hallo, du kleine Mücke,
Meckert der Tod voll Tücke,
Hier ist eine Gräberlücke,
Hinunter ins Loch!
Erlaube, daß ich dich pflücke,
Sonst hau ich dir auf die Perücke,
Oller Knasterknoch.
Der alte Herr, mit Grimassen,
Tut seinen Krückstock festfassen:
Was hast du hier aufzupassen,
Du Uhu du!
Weg da aus meinen Gassen,
Sonst will ich dich abschrammen lassen
zur Uriansruh!
Sein Krückstock saust behende
Auf die dürren, gierigen Hände,
Die Knöchel- und Knochenverbände:
Knicksknucksknacks.
Freund Hein schreit: Au, mach ein Ende!
Au, au, ich lauf ins Gelände
Nach Haus schnurstracks.
Noch heut lebt Herr Kunz von Karfunkel
Mit seiner verrunzelten Kunkel
Auf seinem Schlosse Punkpunkel
In Stille und Sturm.
Seine Lebensgeschichte ist dunkel,
Es murmelt und raunt manch Gemunkel
Um seinen Turm.


Detlev von Liliencron

Wegbeschreibung

Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr.

Vincent van Gogh

Montag, April 16, 2007

anders sein

Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl.
Und dieses Gefühl, kann das verschwinden?
Kann man es transportieren, umdisponieren, neu verteilen, projezieren?
Hm. Komisch ist, sich plötzlich fremd zu fühlen. Und trotzdem vertraut. Bekannt. Und ausgestoßen. Und ausserdem anders.
Nicht mehr "rehearsal with the kids" machen und sein zu können.
Na gut, so wirklich alt bin ich auch jetzt nicht, so wirklich erwachsen werde ich womöglich nie sein, so normal groß hab ich aufgegeben - aber trotzdem.
Ein Glück wissen zu können, das es neue Heimat gibt an anderer Stelle. Und trotzdem fühlen das die alte Verbindung nie ganz abreißen wird. Jedenfalls nicht an der Stelle an der sie an mich geknüpft ist.
Groß sein. Zu cool um so ausgelassen tanzen zu können wie früher, obwohl man nur Limonade getrunken hat. Zu ernst um sich mal wirklich zickig zu benehmen.
Aber Osterhasen auf dem Tisch zerkloppen und abkratzen und essen geht noch.
Und ich bin auch nicht zu alt für am Strand gegen den Wind schreien und vom Petriturm runterspucken (Windrichtung beachten!) .
Erzählt das aber nicht meiner 2. Klasse ;-)

Donnerstag, April 05, 2007

Treu-Lieschen

"Mein Liebchen, stell das Weinen ein,
auf Regen folgt ja Sonnenschein,
ich kehr´ mit Schwalb´ und Flieder
und wohl noch früher wieder."

Der Bursche sprach´s. Vom Giebeldach
sah ihm Treu-Lieschen lange nach,
bis Hoffnung wiederkehrte
und ihren Tränen wehrte.

Die Äuglein wurden wieder klar,
das Herze jeden Kummers bar.-
Sie wusste, mit dem Flieder
käm ihr der Liebste wieder.

Der Frühling kam mit Duft und Klang,
Treu-Lieschen harrte mondenlang,
Herbstwind durchfuhr den Garten,-
vergeblich war ihr Warten.

Wohl kam der Frühling viele Mal,
ihr Liebster nimmermehr ins Tal.
Doch Lenz um Lenz auf´s neue
rief sie: "Nun kommt der Treue!"

Es konnt´s ihr Herz das Jahr um Jahr
dem Liebsten treu geblieben war,
es konnt´s ihr Herz nicht fassen
er habe sie verlassen.

Grau ward ihr Haar, welk ihr Gesicht.
Das Alter kam, sie wusst´es nicht.
Ihr Hoffen und ihr Lieben,
ihr Herz war jung geblieben.

Und als der Tod sie heimgeführt,
hat ihn das treue Herz gerührt,
und mit des Liebsten Mienen
ist er vor ihr erschienen.

Theodor Fontane

Sonntag, April 01, 2007

Mädelsabende




Was mache ich denn nun, wenn ich nicht gerade langweilig und betrübt in meinem Zimmerchen sitze? Nunja, wir verstehen es doch eigentlich schon, uns zu beschäftigen...


achja, und die ist echt!! Wahnsinn. Ich war auch kurz davor von ihr erwürgt zu werden, aber Allmuth hat mich gerettet.. puh.


Naja und indisches Essen gabs. Mmmmh. Und Bollywoodfilme. Und rote Punkte auf der Stirn. Und ausser den indischen Supersexystars: keine Männer. Auch mal sehr angenehm :-)