Fees Collegeblog

Dienstag, Februar 06, 2007

Meine erste fast allein gegebene Stunde, Aquarellmalen

Einst lebte eine große Mäusefamilie, am Rande eines Feldes, in einer gemütlichen Erdhöhle.
Die Mäuse hatten einen guten Kalender für das Jahr, sie wussten genau, wann sie sich erholen konnten, und wann es an der Zeit war, Vorräte für die kalte trostlose Winterzeit zu sammeln.
Es wurde Frühling, und die Mäuse begannen, einige Vorräte in ihre Höhle zu tragen. Sie sammelten rote Kirschen unter den Bäumen auf, und manchmal holten sie ein paar der frisch ausgesäten Früchte von dem Feld. Nur eine Maus, saß verträumt auf einem Stein am Feldrand, und sah in den Himmel hinauf.
Die anderen Mäuse schimpften, weil diese Maus nicht bei der Arbeit mithalf. „Warum hilfst du nicht dabei, Vorräte zu suchen?“ fragten sie ärgerlich.
„Aber ich helfe euch doch“, sagte die Maus, „ich sammle Sonnenstrahlen und den Duft von frühlingsfrischer Erde, für die kalten Wintertage“
„Du spinnst doch“ sagten die anderen. „Wir brauchen im Winter Essbares!“ Aber sie ließen die Maus in Ruhe.

Der Sommer kam über das Land. Alle Blumen begannen nun in bunten Farben zu leuchten, und die Pflanzen wuchsen.
Die Mäuse sammelten nun eifrig das Gemüse von den Feldern, sowie Brombeeren und Himbeeren, und ganze Maiskolben.
Nur die eine Maus saß wieder da, und half nicht bei der Arbeit.
„Warum hilfst du denn nun wieder nicht mit?“ fragten die anderen Mäuse verärgert.
„Ach, ich sammle doch“, sagte die Maus, „ich sammle die Farbe von rotem Mohn, und das leuchtende Blau der Kornblumen. Ich sammle den Duft der Rosen und das saftige Grün der Wiesen.“
Die anderen Mäuse wussten zwar nicht, was sie davon halten sollten, aber sie ließen die Maus in Ruhe.

Der Sommer ging vorbei, und es wurde Herbst.
Die Mäuse mussten sich jetzt wirklich beeilen, denn der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, und so sammelten sie Stroh von den Feldern, um sich warme Nester zu bauen, und sammelten die reifen Äpfel und Birnen unter den Bäumen, und Haselnüsse und Walnüsse, sowie die Körner vom Felde, die noch übrig waren von der Ernte.
Aber die eine Maus saß wieder da, mit einem träumerischen Gesicht.
Und auf das Fragen der anderen Mäuse, antwortete sie:
„Jetzt sammle ich den Duft von reifer, gepflügter Erde. Ich sammle das Orange und Gold und das leuchtende Rot des Herbstlaubes. Ich sammle das strahlende Weiß der Wolken, und das leuchtende Blau des Himmels.“
Die Mäuse sahen sich auch um, aber sie waren so sehr konzentriert darauf, Vorräte zu sammeln, dass sie sich nicht lange darauf einlassen konnten, und wieder anfingen zu arbeiten.

Und dann wurde es Winter. Es wurde bitterkalt, und Schnee und Eis bedeckten das ganze Land mit einer dicken kalten Decke. Der Himmel war mit dunklen, grauen Wolken überzogen, und eisiger Wind und Regen tobte über das Feld.
In der ersten Zeit ging es den Mäusen noch gut, sie hatten genug zu Essen, und saßen gemütlich in ihrer Höhle. Aber der Winter war besonders lang und hart in diesem Jahr, und bald waren die Vorräte aufgebraucht.
Die Mäuse saßen nun in ihrer Höhle, und froren. Denn sie waren so hungrig, dass sie selbst das Stroh aus ihren Nestern schon gefressen hatten.
Da rief die eine Maus plötzlich: „Wir haben doch noch die Vorräte, die du gesammelt hast“ und sie wandte sich an die Maus, die immer nur draußen herumgesessen hatte.
Alle Mäuse setzen sich nun erwartungsvoll um die eine Maus herum.
„Schließt eure Augen“, sagte diese, „dann will ich euch an meinen Vorräten teilhaben lassen“.
Und die Maus erzählte. Sie erzählte von warmen Sonnenstrahlen, vom Duft frühlingsfrischer Erde. Und den anderen Mäusen wurde es wohlig warm. Sie erzählte von dem Rot der Mohnblumen, von den leuchtend blauen Kornblumen, vom Duft der Rosen, und von saftigen grünen Wiesen. Und die Mäuse fühlten sich, als wären all die Bilder vom Sommer wieder um sie her. Und die Maus erzählte den anderen immer weiter, von den warmen Farben des Herbstes, vom strahlend blauen Himmel, und von den weißen Wölkchen. Und die Mäuse saßen da, mit geschlossenen Augen, und fühlten sich wohlig warm, als wären sie wirklich von all den schönen Dingen umgeben.
Als die Maus aufhörte zu erzählen, saßen die anderen noch lange andächtig da, und dachten an die vielen schönen Bilder, die sie gesehen hatten. Und sie sagten: „Danke! Danke, dass du daran gedacht hast, auch diese besonderen Vorräte für die trübe Winterzeit einzusammeln.“

5 Kommentare:

Blogger todi meinte...

SCHOEN!!

Februar 07, 2007  
Anonymous Anonym meinte...

aber einige mäuse sagten auch: "hättest du mitgesammelt, dann hätten wir jetzt noch brot und kuchen, und müßten nicht deine bescheuerten geschichten anhören, die du ohnehin nur mäßig begabt erzählst, du nuschelst nämlich." und eine junge maus sagte: "ich finde es ja toll, daß wir nichts mehr zu essen haben, weil ich dann im frühjahr eine super bikini-figur habe, aber deine geschichten sind so altmodisch!" "ALTMODISCH?" schrie da ein mäuserentnerpaar, "zu unserer Zeit waren die blumen noch rot und der himmel blau, und heutzutage sollen wir allerlei zwischentöne sehen vor unserem inneren auge? so ein mumpitz, und außerdem haben wir schon den grauen star." nicht lang darauf stritten alle mäuse miteinander, welche farbe die schönste sei, auf welche weise der herbsthimmel im abendrot am besten zu beschreiben sei ("gar nicht", rief ein blinder alter mäuserich aus seiner ecke), und ob der duft der frischen ackerkrume angenehm sei oder gewöhnlich.

die maus, die das ganze jahr über farben gesammelt hatte, sah sich das ganze eine weile von außen an, seufzte leise und dachte: "und im nächsten jahr mache ich das wieder!". sie holte tief luft und stürzte sich mitten in das knäuel aus raufenden mäuseleibern und sie stritten bis zum morgengrauen.

Februar 07, 2007  
Anonymous Anonym meinte...

ach flo

Februar 07, 2007  
Anonymous Anonym meinte...

er hat doch recht!
blissy

Februar 08, 2007  
Blogger todi meinte...

Florian, bekomme niemals Kinder, BITTE! Die armen Dinger wuerden nur leiden!

Februar 08, 2007  

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